BalkanBeats als kulturelles Phänomen
Seit über 10 Jahren brodelt es in einigen Berliner Klubs. Emigranten aus Ex-Jugoslawien begannen Partys zu feiern und legte dazu die alten Jugo-Hits auf – als Symbol eines friedlichen Jugoslawien, welches es so schon lange nicht mehr gab. Vor allem geht es darum die eigene Identität zu bewahren, wo sie andererorts zerbombt wird. Auf den skurrilen, tragikomischen Feiern der Exilanten in Kreuzberger Kellerclubs war der Zustrom nicht mehr aufzuhalten und die Party musste bald in größere Clubs ausweichen. Seit 2001 donnern die Balkan Beats nun im Mudd Club Berlin und sind längst eine Legende geworden. Balkan Beats haben ein gehöriges Suchtpotential: die Energie speist sich aus der Verbindung von Ska, Folk, Klezmer mit Brass, Roma-Musik mit Jazz, dazu ein paar saftige Beats und schon zeigt sich das man aus traditionellen Strömungen dynamische, aufregende Klänge produzieren kann. Wer eine Nacht zu den Balkan Beats getanzt hat, sieht, wie Integration ohne Worte funktionieren kann.
Am Studiengang Kulturarbeit der FH Potsdam beschäftigt Prof. Dr. Arthur Engelbert sich mit dem BalkanBeats als kulturelles Phänomen. Wie entstand dieser Kulturmix und warum funktioniert er in Europa und weltweit, nicht aber auf dem Balkan selbst? Wie haben es Künstler wie Šoko und Shantel geschafft, sich deutschlandweit und sogar in Übersee mit der pulsierenden Musik zu etablieren? Welche Einflüsse waren wirksam?